Deutschland: Die Gründerjahre zwischen 1919 und 1923 waren von politischem Terror und staatlicher Verschuldung geprägt. Durch den Versailler Vertrag wurde Deutschland außenpolitisch isoliert und erlebte im Jahr 1923 eine Hyperinflation.
Von Anfang an musste sich die Weimarer Republik mit Angriffen der extremen Rechten und Linken auseinandersetzen. Weil die Sozialdemokraten auf das Wissen und die Erfahrungen von Militär, Polizei, Verwaltung, Justiz und Beamtenschaft des gerade untergegangenen Kaiserreichs zurückgriffen, warfen die Linken den Sozialdemokraten Verrat an den Idealen der Arbeiterbewegung vor. Die Rechten machten die Anhänger der Republik für die Niederlage im Krieg verantwortlich und verbreiteten die Dolchstoßlegende, die besagte dass das deutsche Heer im Felde unbesiegt gewesen sei, aber in der Heimat durch die Forderung nach Frieden und revolutionäre Ereignisse verraten worden sei. In der politisch aufgeheizten Stimmung dieser Jahre war ein Hass- und Gewaltklima entstanden, dass politische Morde möglich machte.
Die Opfer der politischen Morde
1919 Januar: KPD-Führer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ermordet
1919 Februar: Kurt Eisner – Bayerischer Ministerpräsident ermordet
1921 August: Matthias Erzberger, Reichsfinanzminister, ermordet
1922 Juni: Außenminister Walther Rathenau erschossen