Leibstandarte SS Adolf Hitler, Kaserne Lichterfelde, 17. Dezember 1935 (Foto Georg Pahl) Bundesarchiv Bild
Teil 4 Faszination und Gewalt ... 1933 - 1938
Machtkonzentration in der Hand Hitlers
Der Tod des Reichspräsidenten von Hindenburg am 2. August.1934 gibt Hitler die Gelegenheit, die Konzentration der Macht in seiner Hand fortzuführen: Er vereinigt die Ämter des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers. Damit war er auch der Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Die Soldaten gelobten dem "Führer" ihre Bereitschaft zu "unbedingtem Gehorsam". (Bisher war die Reichswehr auf die Verfassung vereidigt gewesen und nicht auf eine einzelne Person).
Über die Vereinigung der Ämter gab es am 19. August 1934 eine Volksabstimmung. Die Wahlbeteiligung lag über 95%, davon 89% Ja-Stimmen. Damit wird Hitler legitimer Nachfolger Hindenburg.
Nach dem Tod Hindenburgs lag die ganze Staatsgewalt formal bei der Reichsregierung. Sie war Exekutive, Legislative und Verfassungsgeber zugleich.
Der Reichstag wird noch dreimal gewählt und bei besonderen Gelegenheiten einberufen. Aber es gab nur noch eine einzige Partei und nichts mehr zu entscheiden.
Auch die Reichsregierung wurde ihrer Macht beraubt. Sie tagte ab 1933 immer seltener und nach vier Jahren überhaupt nicht mehr. Die letzte Kabinettsitzung, in der Gesetze beraten und verabschiedet wurden, fand am 9.12.1937 statt. Die Minister blieben zwar an der Spitze der Regierung, aber an politischen Entscheidungen waren sie nicht mehr beteiligt. Es gab nun keine Beschlussorgane mehr.
Die Reichswehr wird dem Oberbefehl Hitlers unterstellt und auf ihn persönlich vereidigt.
Als Leitung des Heeres wird das 'Oberkommando der Wehrmacht" (OKW) organisiert; es steht über den Oberbefehlshabern der drei Wehrmachtsteile und über dem Generalstab. Unter den Generalen Keitel und Jodl wird es zum gefügigen Werkzeug Hitlers.